Auf den Spuren der Flözer

„Nichts für schwache Nerven“ heißt es auf einem Schild gleich zu Beginn des Erlebniswegs Trift. Doch keine Sorge – gemeint ist keineswegs der Rundgang durch die Geschichte der Rankweiler Flözer.

 Vielmehr geht es um die riskante und kräftezehrende Arbeit von damals. Alles Wissenswerte darüber und noch viel mehr erfährt man auf der spannenden Reise durch die 49 Stationen der denkmalgeschützten Anlage.

Jahrhundertelang war die wilde Trift – also der Holztransport auf einem Wildbach – ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Rankweil. Schließlich gab es damals keinen anderen Weg als die Frutz, um an das Holz aus dem schwer zugänglichen Laternsertal zu kommen. Benötigt wurde dies für Bau- und Heizzwecke. Als Flözer hatte man nun also dafür zu sorgen, dass die mit den Zeichen der Besitzer gekennzeichneten Holzstämme auch am Ziel – dem Rechen beim Muntliger Steg – ankommen. Geflözt wurde nur im Frühling, wenn die Frutz durch das Schmelzwasser genügend Wasser führte. Die Strapazen für die Arbeiter waren dabei enorm: Sie mussten weite Strecken zu Fuß zurücklegen, nicht selten wateten sie im eiskalten Wasser, der Untergrund konnte sehr rutschig sein. Das Auflösen von verkeiltem Holz, den sogenannten “Wühri”, war wohl eine der gefährlichsten Arbeiten. Denn sobald eine Verklausung gelöst wurde, befreite sich das Holz mitunter schlagartig.

Acht bis zwölf Männer arbeiteten sich so von ganz hinten im Tal Stück für Stück vor. Dabei konnte es mehrere Tage dauern, bis die Stämme das Ziel erreichten. Weitaus gefahrenfreier war dagegen der Alltag der Fuhrmeister, welche die Nebenprodukte der Trift – Sand, Kies und Geröll – abtransportierten und an die Abnehmer lieferten.

Eben dort, wo bis in die 1950er-Jahre viele Rankweiler Arbeit und somit eine Lebensgrundlage fanden, ist nun nach einer Teilsanierung der Triftanlage ein Freiluftmuseum der besonderen Art entstanden: Der Erlebnisweg Trift. Umgesetzt wurde er von der Marktgemeinde Rankweil, dem Verein “KulturGut Trift” und dem Bundesdenkmalamt mit Unterstützung des EU-Förderprogramms LEADER. Der neue Rundgang in der österreichweit einzigen erhaltenen Triftanlage dieser Art macht Geschichte für Jung und Alt hautnah erleb- und begehbar. Gestartet wird beim Gewerbepark oder beim Muntliger Steg. Von dort aus wandelt man auf den Spuren der Flözer und erfährt dabei Wissenswertes über vergangene Arbeitswelten und den Naturraum der Frutz. Für Abenteuer und Spannung bei den Jüngsten sorgen eine Hängeseilquerung und zwei Seilbahnen. Und zuletzt ist ein Spaziergang durch den idyllisch gelegenen Rundweg zu jeder Jahreszeit genau das Gegenteil vom Joballtag der Flözer: nämlich Balsam für die Seele und damit auch die Nerven.

Erlebnisweg Trift

Start
Gewerbepark Rankweil, Muntliger Steg

Spielstationen
Hängeseilquerung, zwei Seilbahnen

Infos zu den jeweiligen Stationen
trift.at/map

Dauer
Rund eine Stunde

Weitere Infos auf
trift.at

 

Diesen und noch viele weitere interessante Inhalte gibt es im aktuellen Blickfänger, dem jährlich erscheinenden Magazin des Erlebnis Rankweil Gemeindemarketings, zu entdecken.

Das gesamte Magazin können Sie unter https://www.erlebnis-rankweil.at/einkaufen/blickfaenger-magazin durchstöbern. Ebenso finden Sie es in den fünf Stillen Verkäufern in ganz Rankweil.

Wir wünschen viel Spaß und angenehme Lesestunden! 

Das Erlebnis Rankweil Gemeindemarketing